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Strukturwandel lässt sich nicht rein kommunal betrachten und verlangt zumindest den Blick auf den Kreis Unna. Im Kreis haben wir in den letzten Jahrzehnten versäumt, uns als attraktive östliche Region des Ruhrgebiets mit einer starken Geschichte und einer wahrscheinlich noch stärkeren Zukunft besser zu vermarkten.

Nichtsdestotrotz hat Kamen auf jeden Fall einen einschneidenden Strukturwandel durchlaufen. Was in diesem Strukturwandel gefehlt hat, ist der eindeutige Wille, diesen Prozess als öffentliche, regionale Körperschaft bewusst steuern zu wollen. Diesem Thema wollen wir eine klare Priorität einräumen. Fachkompetenz und das Interesse der Menschen in unserer Stadt müssen wieder vor parteipolitische Interessen gestellt werden.

Ein sinnfälliger und konstruktiver Strukturwandel für Kamen auf der Grundlage der Historie und Gegenwart unserer Region umsetzbar. Das bedeutet wiederum, pro-aktiv sowohl die aktive Kulturpflege und den Denkmalschutz wie auch alternative Jugendbewegungen und ihre Interessen in diesen Strukturwandel miteinzubeziehen.

 

Es geht um unsere Stadt. Leerstand betrifft uns alle! Hauseigentümerinnen und -eigentümer, Bewohnerinnen und Bewohner, Geschäftstreibende, Nutzerinnen und Nutzer der Stadtteilzentren.

Die Innenstadt mit glücklicherweise noch sichtbaren historischen Wurzeln scheint in einem Sog des Leerstands gefangen, der die Menschen unserer Stadt gleichermaßen mitreißt.

Aber: Wie in jeder Krise – und eine solche symbolisiert der Leerstand unserer Stadt am deutlichsten – gibt es immer auch Optionen, die einen selbstgewählten Weg hinaus aus der herabziehenden Spirale, hinein in einen langsamen, kontinuierlichen Aufbauprozess, beschreiben.

Dieser Transformationsprozess gelingt nur, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Das bedeutet, auch die Eigentümer von Wohn- und Gewerbeimmobilien in der Innenstadt und den Nebenzentren in die zwingend notwendige Veränderung der Innenstadt und der Nebenzentren mit einzubeziehen. Allerdings muss in diesem Zusammenhang auch auf den Artikel 14, Absatz 2, des Grundgesetzes hingewiesen werden: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Diese Verpflichtung muss in Kamen von allen Seiten wieder mit Leben gefüllt werden.

Dabei gilt es vor allem, das Rückgrat einer Kleinstadt, den Einzelhandel und dessen Sorgen, ernst zu nehmen, ihn zu unterstützen und zu fördern. 

Eine kompetente Bürgerschaft braucht auch Erwachsenenbildung, also informelle Bildung für Jung und Alt jenseits der klassischen Institutionen und – ganz wichtig – politische Bildung. Dies stärkt die Möglichkeiten der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung der Menschen an unserer kommunalen Zukunft.

So können Bürgerhaushalte und kreative Ideen aus der Zivilgesellschaft, die direkte Mitbestimmung junger Menschen und Interessen von Nachbarschaften gezielt gefördert werden. Es geht in der Arbeit nicht darum, zu warten, bis die Interessen formuliert auf dem Tisch der Politik und der Verwaltung landen. Es geht darum, die Ideen und das kreative Potential der Stadt – die eigentlich wichtigste Ressource Kamens – an der Basis abzuholen und mitzugestalten.

Dabei sind allerdings alle gefragt. Nicht nur die Volkshochschule, sondern auch Vereine und die Wirtschaft, die sich einbringen müssen und mit einer Bildungsinitiative daran arbeiten, dass Kamen

  1. sich positiv weiterentwickelt
  2. stärker an den Interessen aller sozialen Gruppen interessiert ist
  3. die friedliche Koexistenz aller Kulturen mitgestaltet
  4. dazu beiträgt, dass heute schon die soziale und interkulturelle Kompetenz vorhanden ist, die es in 20 Jahren ermöglicht, auch dann einem neuen strategischen Ausblick von Kamen zu arbeiten.

Bildung ist die Keimzelle und das Rückgrat der gesamten Entwicklungsmöglichkeit einer Stadt. Bildung ist das Kernelement der Zukunft. Alle anderen wichtigen Themen der Erneuerung von Kamen werden nur so einen Sinn ergeben.

+++ In Bearbeitung +++

Die wirtschaftliche Entwicklung in Kamen fördern wir, indem wir 

  • die Kommunikation mit bzw. zwischen Gewerbetreibenden vom Ein-Mann-Betrieb bis zum international agierenden Unternehmen, die in Kamen für Arbeit sorgen. 
  • Die Wirtschaft in die anderen Themen dahingehend einbeziehen, dass auch die Menschen in Kamen von den Unternehmen, aber auch die Unternehmen von den Menschen in Kamen positiv profitieren.
  • gemeinsame Diskussionen und Projekte anregen bzw. begleiten, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung nach sich ziehen.
Kamen ist grün und macht gutes Klima
Der Schutz und die Förderung der Vielfalt an Lebewesen sowie natürlichen/naturnahen Strukturen und die Verbesserung des Klimas hängen eng zusammen.
Der durch das Bienensterben und den Rückgang der Insektenvielfalt aktuell in die öffentliche Wahrnehmung gerückte Verarmung der Natur kann mit einer Fülle an Maßnahmen begegnet werden, die in Kamen umsetzbar sind.
Verkehrs- und Grünflächen eignen sich zur naturnahen Aufwertung. Veränderungen und witterungsabhängige Anpassungen in den Mahdterminen der Rasen wären dabei die ersten Fortschritte. Dabei sollte aber auf die individuellen Gegebenheiten der Flächen Rücksicht genommen werden, um bereits spontan angesiedelte Wildpflanzen zu fördern. Die (weitere) Schaffung von Stadtblumenwiesen wie überhaupt von artenreichem Grünland könnte forciert werden, am besten durch Mahdgutübertragungen von pflanzenartenreichen Flächen.
Eine Akzeptanzförderung von spontaner Flora und Vegetation könnte durch vorbildhafte Projekte der Duldung von Wildwuchs als dem echten natürlichen “Gesicht der Stadt“ Früchte tragen. Im städtischen Raum wäre grundsätzlich die Integration von Pflanzungen und spontan angesiedelter Pflanzenwelt ein wichtiger Punkt.
Auch kleinere Maßnahmen könnten greifen, insbesondere wenn sie an möglichst vielen Stellen umgesetzt werden, so die Errichtung von Insektenhotels. Gründächer und -wände könnten weitere Grünflächen schaffen und für eine Abkühlung der städtischen Wärmeinsel sorgen.
Generell kann eine Verbesserung des Stadtklimas nur immer unter Berücksichtigung von Begrünungen erreicht werden. Der Bestand an Stadtbäumen mit bedeckenden Kronen ist zu vergrößern. Auch die Bodenversiegelung sollte überall, wo es möglich erscheint, zumindest durch Rasengitter bzw. betretbare Rasen unterbrochen werden. Noch besser wäre die Anlage von vielen kleinen Stücken Stadtwiese, eventuell sogar kleinen Gärtchen im Sinne des Konzeptes der “essbaren Stadt“, in denen Bürger kostenfrei oder gegen Spende Gemüse, Obst oder Blumen ernten können.
Außerdem sollte das vorhandene und zu schaffende Stadtgrün erlebbarer werden, z.B. durch die Aufstellung von Sitzbänken. Eine verstärkte naturpädagogische Kinder- und Jugendarbeit, aber auch einschlägige Erwachsenenbildung sollte eine wichtige Rolle zur Sensibilisierung zum Umgang mit und der Akzeptanz von Natur und insbesondere Wildwuchs einnehmen.

Wir sind sehr, sehr viele Kamenerinnen und Kamener, die in vielen verschiedenen Nachbarschaften und Kulturen leben. Die Potentiale, die sich daraus erschließen, die Geschichten, die all die Menschen mitbringen, sind die Kraft, der Motor, der Kamen einen lebendigen, atmosphärisch dichten und kommunikativen Charakter, im Rahmen unserer Verfassung, verleihen kann.

In den letzten Jahren hat sich im Bereich der aktiven Arbeit für Kinder und Jugendliche viel getan. Dennoch ist diese Altersgruppe viel zu wenig direkt an Entscheidungsprozessen beteiligt. Eine Stadt, die sich modern weiterentwickeln möchte, braucht mehr als das schon jetzt vorhandene städtische und zivilgesellschaftliche Engagement.

Kamen im 21. Jahrhundert braucht eine pro-aktive Kinder- und Jugendbeteiligung, um auch diese Generation in alle Entscheidungsprozesse mit einzubinden. Abgesehen von einer kleinen Gruppe aktiver junger Menschen – wie viele Jugendliche insgesamt wissen eigentlich, dass sie Möglichkeiten haben, sich ganz aktiv in die Politik einzubringen?

Vielerorts wird ein Unwohlsein über junge Menschen im öffentlichen Raum bekundet. Wie können wir selbst unter stärkerer Einbeziehung von ihnen in unsere Arbeit dazu beitragen, dass sich dieses Empfinden ändert? Eine aktive Jugendarbeit muss junge Menschen auch mitentscheiden lassen, was für ein Zusammenleben in der Stadt wichtig ist.

Wir wollen erreichen, dass Jugendliche aktiv in die Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden und setzen uns dafür ein, dass die kommunalen Belange in unsere Schulen getragen werden. So werden die Möglichkeiten einer aktiven Mitgestaltung stärker verdeutlicht und die Schulen haben die Chance, sich auch in der lokalpolitischen Bildung der Kinder und Jugendlichen aktiv einzubringen.

Wichtig ist es uns aber auch, dass Kinder und Jugendliche sowie ihre Erziehungsberechtigten, insbesondere die Alleinerziehenden, über die staatlichen Förderungen hinaus, unterstützt werden, sofern dies auf lokaler Ebene möglich ist.

In Verantwortung für die zukünftigen Generationen zu handeln, ist für uns eine besonders bedeutsame Aufgabe. Genauso wichtig ist es, welche Rolle ältere Menschen jetzt und in 20 Jahren in Kamen haben und wie sie diese Rolle selbst bestimmen können. Die Zukunft einer Stadt im 21. Jahrhundert hängt wesentlich von der Art und Weise ab, ob sie eine klare intergenerative Strategie hat und wie diese ausgerichtet ist. Welche Optionen hat die Jugend: Können junge Menschen ebenso selbstbestimmt jetzt schon an der Stadt ihrer Zukunft arbeiten? Wie erreichen wir eine Haltung der Menschen, die sowohl den jüngsten als auch den ältesten Teilen der Gesellschaft ermöglicht, ihre Stadt der Zukunft gemeinsam zu entwickeln?

Zu einer intergenerativen Strategie gehören neue, kreative Ideen und Lösungsansätze

  • wie einerseits vor allem ältere Menschen in den Ortsteilen und Nachbarschaften versorgt werden und gleichzeitig aktiv am Geschehen der Stadt bzw. ihres Stadtteils teilhaben können,
  • wie andererseits die berechtigten Interessen junger Menschen im Sinne ihrer Zukunft nachhaltig in alle Entscheidungsprozesse einbezogen werden können,
  • wie also eine Intergenerativität ganz aktiv und praktisch erreicht werden kann.

Einige machen die Stadt – alle sind die Stadt.

Immer wieder hört man Menschen, die sich darüber beschweren, dass die Stadt von einigen wenigen gemacht wird und viele daran nicht teilhaben sollen, wollen oder können. Das kann sich nicht nur ändern, das muss sich ändern! Räumliche Trennungen in der Stadt und die Trennung sozialer Gruppen haben in Kamen leider dazu geführt, dass sich sehr viele Menschen nicht mehr vertreten fühlen. Die Bewohner der Viertel abseits der Innenstadt und der Nebenzentren spüren offensichtlich eine Entfernung zum Geschehen im Stadtzentrum, die auch einer teils sehr ausbaufähigen Infrastruktur geschuldet ist.

Doch alle Menschen in dieser Stadt gehören zum großen Ganzen, völlig unabhängig davon, welchen Status sie haben, wie viel Geld sie verdienen, wo sie geboren wurden, welche Sprache ihre Muttersprache ist und welcher Religion sie angehören.

Die kleine Oase zwischen den Autobahnen muss wieder alle Menschen in der Stadt ansprechen und braucht dazu eine verbindende Infrastruktur, aber auch vollkommen neue und vor allem experimentelle Ansätze und Ideen. So bekommen nicht nur Menschen, die sich sonst ausgegrenzt fühlen, eine Stimme, so bekommt die Stadt auch ein wesentlich höheres Potenzial an Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund neuer Ideen und Kreativität.

Besonders das Thema Leerstand, auch in den Nebenzentren, eröffnet hier sprichwörtlich neue Gestaltungsräume, um gemeinsam an einer solchen inklusiven Stadt zu arbeiten.

Straßen, Wege und Beleuchtung im öffentlichen Raum stellen in Kamen für viele Menschen Probleme dar. Einige Nachbarschaften sind so deutlich vernachlässigt, dass ein schnelles Handeln erforderlich ist. Dabei müssen alle Betroffenen und Planenden, vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt, besonders kreativ sein. Wenn gemeinsam an Handlungsstrategien gearbeitet wird, lassen sich gute Lösungsansätze ermitteln.

Genauso wichtig ist eine neugedachte Verkehrsleitplanung, die, gerade aus immer bedeutsamer werdenden Umweltschutzgründen, auch den Öffentlichen Personennahverkehr, die Fahrradverkehrsinfrastruktur sowie die Eigeninitiative der Menschen mit einbezieht und so Mobilität für alle Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellt.

Kamen ist durch die Zusammenarbeit mit seinen Partnerstädten international sehr gut verankert. Dies betrifft vor allem auch Schulen und Vereine, die seit Jahrzehnten im internationalen Austausch aktiv sind. Zusätzlich sollte eine internationale Projektarbeit installiert werden, durch die internationale Vernetzungen, gegenseitiges voneinander Lernen und der Erfahrungsaustausch, auch im wirtschaftlichen Bereich, generiert werden

Über eine verstärkte Internationalisierung unserer wichtigen lokalen Fragen, wie z.B. Leerstand, Wirtschaftsförderung, Stärkung der Zivilgesellschaft, kulturelle Bildung, aber auch Infrastrukturentwicklung, können wir einen deutlichen Mehrwert für die Stadt generieren, der sich zum Beispiel aus der finanziellen und ideellen Förderung von Projekten durch die EU ergeben würde.